Wortistik-Datenbank

 

 

Die im Wortistik-Weblog seit 21. Juni 2006 vorgeschlagenen Neuwörter:

 

 

 

abfreunden: allmähliches Ende freundschaftlicher Beziehungen

 

ambrosisch: irgendwie jung zu erhalten versprechend; vormals: anti-aging

 

antürken: Integration türkischer Wörter in die deutsche Sprache (bzw. in irgendwie-deutsche Szenesprachen)

 

Appetitlichkeit, w: kleines Häppchen vor Beginn des eigentlichen Menüs; vormals: Amuse-Geule

 

aprilisch: in der Art des Aprils, den April betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

ärgeln: ein bisschen ärgern

 

arschbomben: eine Arschbombe ausführen

 

attachieren: an eine E-Mail eine Datei anhängen

 

Aufbäckerei, w: nicht selbst backende, sondern nur Teiglinge aufbackende Bäckerei

 

augustig: in der Art des Augusts, den August betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

auslächeln: mit Nachsicht und Güte über jemanden lachen (Vorschlag von Christian Dombrowski und Kurt Tucholsky)

 

Ballerball, m: Eingabegerät für Videospiele, das wie ein Fußball aussieht und wie ein Fußball getreten wird; vormals: Shootpad

 

Balzbranche, w: auf den Verkauf von Produkten spezialisierte Wirtschaftszweige, etwa Werbung, PR, Marketing

 

Bestzeit, w: Kurzform für „beste Sendezeit“; vormals: Prime Time

 

Betrügersonne, w: scheinende, aber nicht wärmende Sonne (vorwiegend im Winter)

 

Beverbung, w: Prägung einer Verbform zu einem Produkt

 

Binnenmarketing, n: Vermarktung einer Organisation unter ihren Mitgliedern

 

Blaulichtgebiet, n: Orte, die man besser nicht besuchen sollte, wenn einem Leben und Gesundheit lieb sind; vormals: No-Go-Area.

 

bluteln: ein wenig bluten (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Brachialduzer, m: penetrant das Siezen vermeidender Mensch (Vorschlag von Michael Staub)

 

Ceras, w: Frühstücksprodukte auf Getreidebasis; vormals: Cerealien

 

Dena, w: Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure, den Träger des Erbguts; vormals: DNA

 

Denalyse, w: Analyse des Erbguts; vormals: DNA-Analyse

 

Deutschdeutsch, n: um Anglizismen und sonstige ausländische Einflüsse bereinigtes Deutsch

 

Deutschtümmelei, w: deutsche Nationalgefühligkeit in Menschenansammlungen

 

dezembrig: in der Art des Dezembers, den Dezember betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Dhimmheit, w: sich in vorauseilendem Gehorsam so benehmen als werde man schon von Islamisten beherrscht, die einen als Dhimmi (Ungläubigen, Menschen zweiter Klasse) behandeln.

 

Disskussion, w: Diskussion, die ausschließlich dazu da ist, einen anderen zu dissen (Vorschlag von Wolfgang Wilhelm)

 

Doppel-Fopper, m: Jemand, der im Internet arbeitende Betrüger selbst hinters Licht führt; vormals: Scambaiter

 

Drinni, m: Jemand, der sich am liebsten in geschlossenen Räumen aufhält (Vorschlag von Christian Dombrowski, inspiriert von Bill Kaulitz)

 

durcharmen: sirtakimäßiges Kollektivjubeln

 

durchzicken: sich mit den Waffen einer Zicke durchsetzen

 

Egonomie, w: Wissenschaft von den ökonomischen Beziehungen eines Menschen

 

Eignis, n: geplantes Ereignis; vormals: Event

 

Empfehler, m: Werbefigur, die ein Produkt oder eine Dienstleistung empfiehlt; vormals Testimonial (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Empörbuch, n: Buch, das eine These verficht, über die sich viele Menschen empören sollen (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Engleutsch, n: Verwendung deutscher Wörter im Englischen

 

Entdudung, w: Entfernung eines in den Duden aufgenommenen Wortes aus dem Duden

 

entfordern: beim Tanzen das Gegenteil von auffordern (Vorschlag von Kaishakunin)

 

entnüchtern: Beenden des nüchternen Zustands

 

entvatern: Feststellung der Nicht-Vaterschaft

 

Erfolgstherapie, w: Therapie, die dafür sorgt, dass Menschen Erfolg haben; vormals: Coaching

 

Erkenner, m: Software, die versteht, was man ihr sagt, oder erkennt, mit wem sie es zu tun hat; vormals: Identifikationssystem

 

februarisch: in der Art des Februars, den Februar betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Fettlebigkeit, w: auf Gewichtszunahme hinauslaufender Lebensstil

 

Fex, m: Jemand, der eine Tätigkeit begeistert ausübt

 

Flachfernseher, m: Fernsehgerät mit Flachbildschirm; vormals: Flat-Screen-TV

 

flickern: Fotos ins Internet stellen

 

frankensteinen: in einer virtuellen Welt einen Avatar aus verschiedenen Teilen zusammenstellen (Vorschlag von Hartmut Bohn)

 

fremdfreuen: sich für andere freuen (Vorschlag von Thomas Gottschalk)

 

Funkfilm, m: drahtlos übertragene bewegte Bilder; vormals: Videostream

 

Gafferazzi: Hobby- und Handy-Fotografen im Einsatz als Möchtegern-Paparazzi

 

Gaid, m/w: Führer/Führerin; vormals: Guide

 

Gammelbier, n: aus Neigen zusammengeschüttetes Bier

 

gastgeben: Tätigkeit eines Gastgebers

 

Geistesblitzen, n: Kreative Runde zum Erzeugen von Ideen; vormals: Brainstorming


geistesblitzen: Erzeugen von Ideen in kreativer Runde; vormals: brainstormen

 

geizgeil: Geisteszustand von Schnäppchenjägern

 

Geschäftsverwaltungsmeister, m: vormals: Master of Business Administration

 

Gluff, m: kleiner Gedanke

 

Graser, m: Tier, das sich vorwiegend von Grünpflanzen ernährt

 

Großkollege, m: Bezeichnung für hierarchisch oder imagemäßig höhergestellte Menschen mit dem gleichen Beruf (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Grußstabe, m: Symbol oder Buchstabe, der zum Grüßen verwendet wird (Vorschlag von Wolfgang Wilhelm)

 

GV-Meister, m: Abkürzung für Geschäftsverwaltungsmeister, vormals: MBA

 

Hausbildung, w: Jegliche Form von zu Hause stattfindender Bildung und Ausbildung (von Fernstudium bis Home Schooling)

 

Haustelefonnummer, w: Die Telefonnummer, die man zu Hause hat, vormals: Festnetznummer

 

Hörstück, n: vormals: Podcast

 

Infonomie, w: ökonomischer Umgang mit Informationen

 

interfonieren: via Internet telefonieren; vormals: skypen oder voipen

 

januarisch: in der Art des Januars, den Januar betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

julisch: in der Art des Julis, den Juli betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Jungferntor, n: erstes geschossenes Tor

 

junisch: in der Art des Junis, den Juni betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Kaffeemilch, w: Heißgetränk aus wenig Kaffee und viel Milchschaum; vormals: Latte Macchiato

 

kafka: Gemütszustand eines Menschen, der sich in einer kafkaesken Situation befindet (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Klamauke, w: Witzvorführung; vormals: Comedy

 

Klamauker, m: Teilnehmer an Witzvorführungen; vormals: Comedian

 

Klapparat, m: zusammenklappbarer Computer; vormals: Laptop

 

Klimismus, m: Aufladung von Produkten aller Art mit Klimaschutz-Rhetorik

 

Knubbeltaste, w: Taste auf dem Handy, die so ähnlich funktioniert wie eine Maus

 

Kobi, n: Produkt aus kontrolliert biologischem Anbau

 

Kolumpel, m: ein Kollege, der auch ein guter Kumpel ist (Vorschlag von Anke Engelke)

 

Komplexibilität, w: gleichzeitig komplexer und flexibler Zustand

 

kompromisseln: vorschnell auf einen Kompromiss zusteuern (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Königswolke, w: die größte Wolke am Himmel

 

Kräsch, m: Autounfall; vormals: Crash (Vorschlag von Boris Schüszler)

 

Kreditrahmsoße, w: alle im Zusammenhang mit Kreditgeschäften anfallenden Vorgänge (Vorschlag von Marco Gerke und John Lennon)

 

levern: eine Unternehmenstransaktion mit hohem Fremdkapitalanteil durchführen; vormals: leveragen

 

Liebseligkeit, w: besonders ausgeprägtes Liebesvermögen (Vorschlag von Robert Musil)

 

Luxoflation, w: Inflationsrate für Besserverdiener

 

mailich: in der Art des Mais, den Mai betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

märzig: in der Art des März’, den März betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Maßstabation, w: Orientierung an einem oder mehreren Maßstäben; vormals: Benchmarking

 

Mehrwertschöpfung, w: Unternehmensgewinn nach Abzug aller realen Kosten sowie der nicht real angefallenen Eigenkapitalkosten; vormals: Economic Value Added

 

Menscharium, n: Ort, an dem man Menschen wie im wirklichen Leben betrachten kann; vormals: Reality-TV

 

Müll-Marktforschung, w: Erforschung von Konsumgewohnheiten durch Analyse des Hausmülls

 

Müllmine, w: Lagerstätte zur Wiederverwertung geeigneter Stoffe; vormals: Müllhalde, Müllkippe

 

nachklicken: etwas in Computer und/oder Internet nachschlagen

 

Nanobank, w: Finanzdienstleister, der Kleinstkredite an Kleinstunternehmen in Entwicklungsländern vergibt (z.B.Grameen-Bank)

 

Nanopolitik, w: eine sich an der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, dem Individuum, orientierende Politik

 

Nanotrend, n: äußerst kurzlebiger Trend

 

Nettbewerb, n: Wettbewerb, bei dem der Netteste gewinnt.

 

Netz-Ente, w: via Internet verbreitete Falschmeldung; vormals: Hoax

 

Netznutzen, m: Nutzen, der für Teilnehmer aus der Ausweitung eines Netzes entsteht; vormals: Netzwerk-Effekt

 

Netzpest, w: irgendjemand oder irgendetwas, der/die/das sich im Internet breit macht und das besser bleiben lassen sollte

 

novembrig: in der Art des Novembers, den November betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

ohrengängig: leicht ins Ohr gehend, angenehm zu hören (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

oktobrig: in der Art des Oktobers, den Oktober betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Papaglozzi, (Plural): Menschen, die dem Papst auf Großbildleinwand zuschauen

 

pfauen: stolzierend sich spreizen

 

pinionieren: Passwörter und andere geheime Daten ausspionieren; vormals: phishing

 

pixen: eine Bild-Datei versenden

 

Plauderwelsch, n: unverbindliche Unterhaltung; vormals: Small-Talk (Vorschlag von Michael Staub)

 

Pradido, m: Markenpirat (irgendwie vorgeschlagen von Henryk M. Broder)

 

Prall, m: Verkehrsunfall, Zusammenstoß


prallen: zusammenstoßen

 

Primi: im Unterschichtenfernsehen auftretender Abschaum der Gesellschaft

 

protagonistischer Konflikt: Nicht auf Vernichtung, sondern auf Vereinbarung zustrebende Auseinandersetzung

 

Radamat, m: radarbasierte Distanzregelung, die Autos je nach Abstand bremst oder beschleunigt; vormals: Adaptive Cruise Control (ACC) mit Follow-to-Stop-Funktion

 

Raxi, n: Miet-Fahrrad, Fahrrad-Taxi; vormals Call-a-Bike

 

Regulierungslehre, w: Wissenschaft von der Regulierung von Märkten

 

Reißer, m: Werbespruch; vormals Slogan

 

Rena, w: Abkürzung für Ribonukleinsäure; vormals: RNA

 

rilkig: sich im unbehaglichen irgendwie behaglich fühlend

 

Romanzette, w: Fortsetzungs-Liebesroman im Fernsehen; vormals: Telenovela

 

Salzigkeiten, (Plural): kleine salzige Nebenbei-Nahrungsmittel wie Chips oder Oliven (Vorschlag von Mondilian)

 

Satzverstärker, m: sinnentleerte Phrasen, die Manager- oder Politikergeschwafel geistreich erscheinen lassen (Vorschlag von Kaishakunin und Patrick Seestern)

 

schatten, sich: sich in den Schatten setzen, stellen oder legen

 

Schlumperei, w: gedankenlose Nachlässigkeit (vorgeschlagen von Arthur Schopenhauer)

 

Schlürfsauger, m: zahnmedizinisches Instrument zum Absaugen der Mundhöhle

 

schneeschön: voller Schnee und deshalb schön anzusehen (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Schwallkörper, m: gockelhaft-langatmiges Lehrpersonal (Vorschlag von Kaishakunin)

 

Schwitzbold, m: unter besonders starkem Schwitzen leidender Mensch

 

Seitenauge, n: System, das beim Wechsel der Fahrspur vor einer möglichen Kollisionsgefahr warnt; vormals: Spurwechsel-Assistent

 

septembrig: in der Art des Septembers, den September betreffend (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Sims, w: Drahtlos versandte Textnachricht; vormals: SMS

 

Soldatenschiff, n: Sammelbegriff für militärisch genutzte Schiffe

 

Sommerlocke, w: Meldung mit geringem Informationswert in nachrichtenarmen Zeiten 

 

Sparvenü, m: Mensch, der es durch Geizgeilheit zu etwas gebracht hat (Vorschlag von Renegy)

 

Speeschein, m: Persilschein, der sich auf die Zeit der DDR bezieht

 

Speicherstäbchen, n: Datenspeicher in Stäbchenform, vormals: USB-Stick

 

sportophob: jeglicher sportlicher Betätigung abgeneigt (Vorschlag von Cordula Stratmann)

 

Sprachstelzerei, w: hochgestochen-selbstverliebtes Reden oder Schreiben (Vorschlag von surfguard)

 

Spreche, w: gesprochene Sprache

 

Startegie, w: Strategie, die einen Start vereinfacht bzw. die Startbedingungen verbessert

 

stockwandern: mit zwei Stöcken zu Fuß unterwegs sein; vormals: Nordic Walking

 

Teleskoperscheinung, w: ein sehr langer und sehr schlanker Mensch (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

Tildengruß, m: definierte Abkürzung, welche sich automatisch in eine voreingestellte Grußformel umwandelt (Vorschlag von Wolfgang Wilhelm)

 

Todesfett, n: vormals: Transfettsäuren

 

Toni, m: Sammelbezeichnung für alle Autos mit Sirene

 

Überrollwächter, m: System, das dafür sorgt, dass die Airbags aktiviert werden, wenn sich das Auto überschlägt; vormals: Roll-Over-Sensor

 

Ultrakurzhändler, m: Börsenspekulant, der am gleichen Tag kauft und verkauft; vormals: Daytrader 

 

Unternehmensordnung, w: System der Funktions- und Kontrollmechanismen von und für Unternehmen; vormals: Corporate Governance

 

Unternehmerbank, w: unternehmerisch agierende Finanzinstitution; vormals: Private Equity

 

Unterschuldung, w: Zustand von Unternehmen oder Volkswirtschaften mit zu geringer Verschuldung, Gegenteil von Überschuldung

 

Unword, n: besonders hässlicher Anglizismus (Vorschlag von Marco Gerke)

 

Urbaum, m: sehr alter und/oder sehr hoher Baum (Vorschlag von Christian Dombrowski)

 

vervirt: von Viren befallen

 

Vorbremse, w: System, das im Vorfeld bremswahrscheinlicher Situationen die Bremsen scharf macht; vormals: Anhaltewegverkürzung

 

Werkung, w: Zusammenkunft zwecks kreativer Arbeit; vormals:Workshop

 

wissenselitär: Verhaltensweise einer Wissenselite

 

Zeusianer: Anhänger der alten griechischen Götter

 

Zweiling: zweieiige Zwillinge

 

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